Eine Wandelanleihe auch bekannt als "Convertible Bond" ist eine Art Schuldverschreibung, die es dem Anleger ermöglicht, seine Anleihe in Aktien des emittierenden Unternehmens umzuwandeln. Sie kann zusätzlich eine Bezugs-Option auf Aktien des Unternehmens beinhalten.
Dieser Anleihetyp bietet wie eine gewöhnliche Anleihe eine feste Verzinsung, während er gleichzeitig das Recht hat, seine Anleihe in Aktien des Unternehmens zu einem bestimmten Preis und Zeitpunkt umzuwandeln. Die Wandelanleihe ist nicht mit der Aktienanleihe zu verwechseln. Sie kann als Kombination aus einer Schuldverschreibung und einer Aktienoption betrachtet werden, die es dem Anleger ermöglicht, sowohl von einer festen Verzinsung als auch von einem potenziellen Anstieg des Aktienkurses zu profitieren.
Die Wandelanleihe bietet Unternehmen am Kapitalmarkt Fremdkapital zinsgünstige aufzunehmen, da die Verzinsung im Vergleich zum Marktzins geringer ist.
Eine Wandelanleihe ist eine Art von Unternehmensanleihe, die es dem Anleger ermöglicht, seine Anleihe in Aktien des Unternehmens umzuwandeln. Eine Wandelanleihe ist sowohl eine Schuldverschreibung als auch eine Option auf Aktien des Unternehmens.
Vorteile einer Wandelanleihe für Anleger sind:
- Potenziell höhere Rendite: Da Wandelanleihen sowohl Schuldverschreibungen als auch Aktienoptionen enthalten, kann es für Anleger attraktiv sein, von beiden Typen von Anlagen zu profitieren.
- Flexibilität: Anleger können entscheiden, ob sie ihre Anleihe in Aktien umwandeln möchten oder nicht, je nach ihren persönlichen Finanzbedürfnissen und Zielen.
- Diversifikation: Anleger können ihr Portfolio diversifizieren, indem sie sowohl in Schuldverschreibungen als auch in Aktien investieren.
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Nachteile einer Wandelanleihe für Anleger sind:
- Marktrisiko: Wenn die Aktien des Unternehmens sinken, kann auch der Wert der Wandelanleihe fallen.
- Konvertierbarkeitsrisiko: Es besteht das Risiko, dass das Unternehmen die Konvertierbarkeit der Anleihe einschränkt oder sogar aufhebt, was den Wert der Anleihe beeinträchtigen kann.
- Volatilität: Da Wandelanleihen sowohl Schuldverschreibungen als auch Aktienoptionen enthalten, kann ihr Wert aufgrund der Volatilität des Aktienmarktes stark schwanken.
Insgesamt ist es wichtig, dass Anleger vor dem Kauf einer Wandelanleihe die Risiken sorgfältig abwägen und verstehen, wie diese Anlageform in ihr persönliches Finanzportfolio passt.
Wenn die Anleihe in Aktien umgetauscht wird, verfällt das Recht auf die jährlichen Zinszahlungen und Rückzahlung.
Wie eine Wandelanleihe funktioniert
Hier wird ein Beispiel einer Wandelanleihe vorgestellt, um das Prinzip dieser Anleihe zu veranschaulichen.
Angenommen, ein Unternehmen begeht eine Wandelanleihe im Wert von 100 Millionen Euro. Die Anleihe hat eine Laufzeit von 5 Jahren und eine jährliche Verzinsung von 5 %. Die Anleihe hat einen Wandlungspreis (oder der Preis, zu dem die Anleihe in Aktien umgewandelt werden kann) wurde auf 20 Euro je Aktie festgelegt.
Am Ende des ersten Jahres hat die Anleihe eine Verzinsung von 5 Millionen Euro erwirtschaftet (100 Millionen Euro x 5 %). Wenn der Aktienkurs des Unternehmens 20 Euro übersteigt, kann der Anleger die Anleihe in Aktien umwandeln und von einem höheren Aktienkurs profitieren. Wenn der Aktienkurs jedoch unter 20 Euro liegt, bleibt die Anleihe eine Schuldverschreibung mit einer festen Verzinsung.
Am Ende der 5 Jahre muss das Unternehmen die Anleihe zurückzahlen. Wenn der Anleger die Anleihe in Aktien umgewandelt hat, hängt der Wert, den er für seine Anlage erhält, von der Entwicklung des aktuellen Aktienkurses ab. Wenn er die Anleihe jedoch nicht umgewandelt hat, erhält er lediglich den Nennwert der Anleihe zuzüglich der fünfjährigen Verzinsung.
Der Besitzer einer Wandelanleihe hat diverse Rechte
Ein Besitzer einer Wandelanleihe hat die folgenden Rechte:
- Recht auf Zinszahlungen: Der Besitzer einer Wandelanleihe hat das Recht auf eine feste Verzinsung während der Laufzeit der Anleihe.
- Recht auf Umwandlung: Der Besitzer einer Wandelanleihe hat das Recht, seine Anleihe in Aktien des Unternehmens umzuwandeln, sofern vereinbarte Bedingungen erfüllt sind, wie z.B. dass der Aktienkurs einen bestimmten Wert (Wandlungsschwelle) übersteigt.
- Recht auf Rückzahlung: Am Ende der Laufzeit muss das Unternehmen die Wandelanleihe zurückzahlen. Wenn der Besitzer die Anleihe nicht in Aktien umgewandelt hat, erhält er den Nennwert der Anleihe plus die Verzinsung.
- Recht auf Teilhabe am Unternehmenserfolg: Wenn der Besitzer einer Wandelanleihe die Anleihe in Aktien umwandelt, erhält er auch eine Teilhabe am Unternehmenserfolg in Form von Dividenden und Kursgewinnen.
Welche Pflichten hat der Emittent der Anleihe?
Der Emittent möchte sich mit der Anleihe in der Regel neues Kapital am Finanzmarkt bzw. Börse besorgen. Er hat aber auch einige Pflichten die es einzuhalten gilt:
- Pflicht Zinszahlungen zu leisten: Das Unternehmen, das die Wandelanleihe begeht, hat die Pflicht, Zinszahlungen an die Käufer zu zahlen.
- Pflicht auf Rückzahlung: Am Ende der Laufzeit muss der Emittent die Wandelanleihe zurückzahlen, sofern der Käufer keine Wandelung in Aktien vorgenommen hat..
- Festlegung des Wandlungsverhältnisses: Das Unternehmen hat das Recht, bestimmte Bedingungen für die Umwandlung der Anleihe in Aktien festzulegen, wie z.B. einen Mindestaktienkurs.
- Recht auf Kapitalbeschaffung: Eine Wandelanleihe kann eine interessante Kapitalbeschaffungsmaßnahme für ein Unternehmen sein, vor dem Verkauf müssen aber alle Bedingungen wie das Wandlungsverhältnis und die Fristen genau festgelegt werden.
Wandelanleihen sind in der Regel mit niedrigen Zinsen ausgestattet, da dem Käufer ein zusätzliches Wandlungsrecht in Aktien zur Verfügung steht.
Wenn Sie in eine Wandelanleihe investieren möchten, sollten Sie folgende Faktoren berücksichtigen:
- Bedingungen für die Umwandlung: Es ist wichtig, die Bedingungen für die Umwandlung der Anleihe in Aktien genau zu verstehen, einschließlich des Mindestaktienkurses und des Zeitpunkts, zu dem die Umwandlung möglich ist.
- Kreditwürdigkeit des Emittenten: Überprüfen Sie die Finanzlage und die Bonität des Unternehmens, das die Anleihe begebt. Eine gute Kreditwürdigkeit ist ein Indikator dafür, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, die Anleihe zu bedienen und zurückzuzahlen.
- Risiko-Rendite-Verhältnis: Vergleichen Sie das Risiko-Rendite-Verhältnis einer Wandelanleihe mit anderen Anlageoptionen. Eine Wandelanleihe kann höhere Renditen bieten als festverzinsliche Anleihen, birgt jedoch auch höhere Risiken, da sie an die Performance des Unternehmens gekoppelt ist.
- Steuerliche Auswirkungen: Überprüfen Sie, wie Wandelanleihen in Ihrem Land besteuert werden und wie sich die Umwandlung in Aktien auf Ihre Steuersituation auswirken wird.
- Diversifikation: Überlegen Sie sich, wie die Wandelanleihe in Ihr Gesamtportfolio passt und ob Sie damit Ihre Anlagestrategie unterstützen.
Wann man eine Wandelanleihe nicht ausüben sollte
Es gibt unterschiedliche Situationen bei denen man kein Gebrauch vom Wandlungsrecht bzw. Ausübungsrecht machen sollte:
- Keine ausreichende Aktienkurssteigerung: Wenn der Aktienkurs des Unternehmens, das die Anleihe begeben hat, nicht hoch genug ist, um die Bedingungen für die Umwandlung in Aktien zu erfüllen, kann es sinnvoll sein, die Anleihe bis zur Rückzahlung am Ende der Laufzeit zu behalten.
- Steuerliche Überlegungen: Es kann vorteilhaft sein, die Anleihe bis zur Rückzahlung zu behalten, wenn eine Umwandlung in Aktien zu ungünstigen steuerlichen Auswirkungen führen würde.
- Unsicherheiten im Unternehmen: Wenn das Unternehmen, das die Anleihe begeben hat, durch politische, wirtschaftliche oder andere Unsicherheiten beeinträchtigt ist, kann es sinnvoll sein, die Anleihe bis zur Rückzahlung zu behalten und das Risiko einer möglichen Umwandlung in Aktien zu vermeiden.