Die Deutsche Telekom - ein DAX-Unternehmen
Die Deutsche Telekom ist das größte Telekommunikationsunternehmen in Europa. Als das Unternehmen 1996 erstmals an die Börse ging, wollte jeder die Aktie haben. Dafür sorgte auch die Werbekampagne mit dem inzwischen verstorbenen Schauspieler Manfred Krug als Werbeikone. Vielleicht kannst Du Dich daran noch erinnern. Seit seinem ersten Börsengang am 18. November 1996 ist das Unternehmen im deutschen Leitindex DAX gelistet. Schon allein diese Tatsache macht die Aktie bei vielen Privatanlegern begehrt, denn im DAX sind nur die größten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen gelistet. Seit ihrem ersten Börsengang ist die Deutsche Telekom ununterbrochen im DAX gelistet. Ein weiterer Aspekt, der eine Investition für Privatanleger interessant macht, ist die Zahlung der Dividende, die bislang in jedem Jahr erfolgt ist. Die Dividende ist eine willkommene passive Einnahme. Möchtest Du in die Aktie investieren, solltest Du Dich auch mit der Prognose für 2021 beschäftigen.
Die Deutsche Telekom wurde am 2. Januar 1995 gegründet und ging aus der damaligen Deutschen Bundespost hervor. Schon damals verfügte das Unternehmen über Aktien, doch war der Bund der alleinige Aktionär. Seit der Gründung des Unternehmens wechselte mehrmals der Vorstandsvorsitzende. Die Deutsche Telekom ist nicht nur in Deutschland aktiv. Sie verfügt auf fünf Kontinenten über Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Darüber hinaus betreibt sie mehrere Kooperationen und Partnerschaften. Sie arbeitet unter anderem mit den Livestreaming-Anbietern Sky und maxdome zusammen.
Aktuelle Geschäftszahlen für das abgeschlossene Jahr 2020 liegen noch nicht vor. Sie sind jedoch wichtig, um eine Prognosefür die Aktie 2021 abzugeben. Allerdings gibt es Zahlen für das Geschäftsjahr 2019. Das Unternehmen beschäftigte weltweit 211.000 Mitarbeiter und erzielte einen Umsatz von 80,5 Milliarden Euro.
Der Börsengang der Telekom
Die Telekom absolvierte in der Vergangenheit nicht nur einen, sondern gleich drei Börsengänge. Der erste Börsengang fand am 18. November 1996 statt. Aufgrund der Werbekampagne mit Manfred Krug und der Vermarktung der Aktie als Volksaktie wollten viele Privatanleger in die Aktie investieren. Die Werbeaktion setzte nicht nur für die Telekom-Aktie, sondern auch für die Aktien anderer Unternehmen die erste Aktien-Euphorie in Deutschland in Gang. Diese Aktieneuphorie hielt mehrere Jahre an.
Im Zuge einer Kapitalerhöhung wurden beim Börsenstart am 18. November 1996 insgesamt 713 Millionen Aktien platziert. Der Emissionskurs lag bei 28,50 DM, was 14,57 Euro entspricht. Das Unternehmen nahm beim ersten Börsengang ungefähr 20 Milliarden DM ein. Das sind ungefähr 10 Milliarden Euro.
Ein zweiter Börsengang brachte eine weitere Kapitalerhöhung und fand am 28. Juni 1999 statt. Der Ausgabepreis einer Aktielag bei 39,50 Euro. Mit der Ausgabe von 281 Millionen Aktien wurden 10,8 Milliarden Euro eingenommen.
Der dritte und bislang letzte Börsengang fand am 19. Juni 2000 statt, als der Bund 200 Millionen Telekom-Aktien über die staatseigene Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) verkaufte. Der Preis pro Aktie lag bei 66,50 Euro. In die Staatskasse gelangten 13 Milliarden Euro aus diesem Börsengang. Die drei Börsengänge gehören zu den bislang größten Börsengängen in Deutschland. Ihren bisherigen Höchststand konnte die Telekom-Aktie im März 2000 verzeichnen, als sie auf mehr als 103 Euro kletterte. Davon ist sie inzwischen weit entfernt, denn der aktuelle Kurs liegt bei ungefähr 15 Euro. Muss das ein Grund für eine negative Prognose 2021 sein?
Wie kam es zu einem solchen Kursabsturz?
Bevor Du Dich für eine Investition in die Telekom-Aktie (WKN: 555750, ISIN: DE0005557508) entscheidest, wirst Du Dich vielleicht fragen, wie dieses Wertpapier so massive Verluste erleiden konnte. Das hat mehrere Gründe. Alles begann bereits unter Ron Sommer, der von 1995 bis 2002 Vorstandsvorsitzender war, mit riskanten Firmenzukäufen, die vorrangig in den USA erfolgten. Ron Sommer wurden auch fehlerhafte Unternehmensstrategien, ein hoher Schuldenstand und ein überteuerter Kauf der UMTS-Lizenzen vorgeworfen. Im Juni 2002 rutschte die Aktie auf ihren damaligen Tiefststand von 8,16 Euro. Einen erneuten Tiefststand musste sie im Zuge der Finanzkrise ab 2007 verzeichnen. Die Auswirkungen der Finanzkrise machten sich 2009 mit einem Tiefststand von 7,83 Euro bemerkbar. Nach einer Erholung im Jahr 2011 kam es 2012 zu einem weiteren Tiefststand von 7,69 Euro. Über die Marke von 10 Euro konnte die Aktie erst im Oktober 2013 wieder klettern.
Wer investieren möchte, sollte die Telekom-Aktie als langfristige Anlage sehen. Ein aktueller Kurs von ungefähr 15 Euro könnte zu einer guten Prognose führen. Schließlich ist auch die Dividende ein Argument, das für eine Investition spricht. Die Dividende macht die Aktien attraktiv und wird bereits seit einigen Jahren gezahlt.
Die Entwicklung der Dividende
Ein wichtiger Aspekt, der eine Investition in die Telekom-Aktie für viele Privatanleger interessant macht, ist die Dividende. Sie ist eine freiwillige Leistung eines Unternehmens. Ob und in welcher Höhe eine Dividendenzahlung erfolgt, wird in jedem Jahr auf der Hauptversammlung beschlossen. Eine Dividende wird auf die Telekom-Aktie bereits seit vielen Jahren gezahlt. Seit 2011 ist die Telekom aufgrund der außerordentlich hohen Dividendenrendite im DivDAX gelistet. Der DivDAX enthält die 15 dividendenstärksten Unternehmen aus dem deutschen DAX.
Von 2010 an entwickelte sich die Dividende folgendermaßen:
- 2010: 0,70 Euro
- 2011: 0,70 Euro
- 2012: 0,70 Euro
- 2013: 0,50 Euro
- 2014: 0,50 Euro
- 2015: 0,55 Euro
- 2016: 0,60 Euro
- 2017: 0,65 Euro
- 2018: 0,70 Euro
- 2019: 0,60 Euro
War von 2014 bis 2018 jährlich eine Dividendensteigerung zu beobachten, so sank die Dividende 2019 wieder. Die Telekomhat aufgrund der verringerten Dividende für 2019 ihren Ruf als zuverlässiger Dividendentitel verloren.
Die nächste Hauptversammlung der Deutschen Telekom ist für den 1. April 2021 vorgesehen. Die Dividende soll bei 0,60 Euro liegen. ür die Bewertung einer Aktie und eine Prognose ist nicht nur die Dividende selbst, sondern die Dividendenrendite relevant. Sie drückt das Verhältnis der Dividende zum Aktienkurs aus. Da sich der Aktienkurs ständig ändert, verändert sich auch ständig die Dividendenrendite. Eine hohe Dividendenrendite muss nicht automatisch ein Argument für eine Investition sein. Die Dividendenrendite ist auch dann hoch, wenn der Aktienkurs gerade niedrig ist.
Wie könnten die Zahlen zum abgelaufenen Quartal aussehen?
Die Zahlen zum abgelaufenen Quartal, dem vierten Quartal 2020, werden Ende Februar 2021 bekanntgegeben. Auch wenn die Zahlen noch nicht vorliegen, geben einige Analysten eine Prognose ab:
Der Gewinn pro Aktie könnte nach Ansicht eines Analysten bei 0,225 Euro gegenüber 0,212 Euro im letzten Quartal des Vorjahres liegen.
Im Schnitt erwarten drei Analysten einen Umsatz von 27,87 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wäre das ein Zuwachs von 30,49 Prozent. Im Vorjahresquartal lag der Umsatz bei 21,36 Milliarden Euro.
Für das abgelaufene Fiskaljahr gaben 15 Analysten ihre Schätzungen ab. Die Experten erwarten durchschnittlich einen Gewinn pro Aktie von 1,12 Euro. Im vergangenen Fiskaljahr lag der Gewinn pro Aktie bei 1,04 Euro.
Auch für den Umsatz für das abgelaufene Fiskaljahr liegen Schätzungen von 15 Analysten vor. Die Analysten erwarten durchschnittlich einen Umsatz von 99,58 Milliarden Euro. Im vorangegangenen Fiskaljahr lag der Umsatz bei 80,53 Milliarden Euro. Das ist also eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr und zum Vorjahresquartal. Das deutet auf eine gute Prognose hin.
Die Telekom-Aktie im Seitwärtstrend
Gegenwärtig befindet sich die Aktie der Deutschen Telekom in einem Seitwärtstrend und pendelt um 15 Euro. Die Telekomverzeichnet eine gute operative Entwicklung und hat ein gutes Potential. Der Ausbruch lässt jedoch noch auf sich warten. Mehrere Analysten prognostizieren ein Kursziel für 2021 von 21,50 Euro. Wer jetzt kauft, könnte also im laufenden Jahr einen attraktiven Gewinn erzielen, wenn sich die Prognose für das Kursziel bewahrheitet.
Die Telekom-Tochter T-Mobile US hat sich stark entwickelt. Diese Entwicklung hat den Aktienkurs bislang jedoch noch nicht positiv beeinflusst. Immerhin deckt die US-Tochter knapp 80 Prozent der Marktkapitalisierung der Muttergesellschaft ab. Trotz der Corona-Pandemie hat sich das Kerngeschäft der Muttergesellschaft bis zuletzt solide entwickelt.
Einige Experten sind der Meinung, dass die Telekom-Aktie aktuell unterbewertet ist. Das könnte ein gutes Kaufsignal sein.
Wie sieht die Zukunft der Telekom aus?
Bevor Du in die Aktie der Telekom investierst, solltest Du Dich mit der Zukunft des Unternehmens beschäftigen. Du solltest auch auf das operative Geschäft achten. Die Telekom informiert auf ihrer offiziellen Webseite über das operative Geschäft. Es kann herangezogen werden, um eine Prognose abzugeben und eine Kaufentscheidung zu treffen.
In Deutschland soll das Transformationsprogramm weitergeführt werden. Die Telekom will sich ihre Marktposition als führender integrierter Telekommunikationsanbieter in Deutschland weiterhin sichern. Sie will dafür innovative und wettbewerbsfähige Angebote vorlegen. Zu den Kernelementen zählen Breitbanddienste im Festnetz, im Mobilfunk und im integrierten Angebot MagentaOne.
In Europa soll sich der positive Trend in den traditionellen Kommunikationsmärkten fortsetzen. Das Unternehmen sieht gute Wachstumschancen in der steigenden Nachfrage nach Breitband, mobilen Daten und Pay-TV.
In den USA wird das 5G-Netz weiter ausgebaut. Das könnte ein Grund für eine gute Prognose 2021 sein.
Das Unternehmen legt großen Wert auf das Systemgeschäft und will bevorzugter Anbieter von IT-Dienstleistungen und Telekommunikation sein.
Umfassende Analyse wichtig für die Kaufentscheidung
Möchtest Du in die Telekom-Aktie investieren, solltest Du eine umfangreiche Analyse vornehmen. Mit der Chartanalyse konzentrierst Du Dich auf die Kursverläufe in der Vergangenheit. Aus dem Chart kannst Du einen Trend ableiten. Gegenwärtig ist ein Seitwärtstrend zu erkennen.
Wichtiger als die Chartanalyse ist die Fundamentalanalyse. Verschiedene Kennzahlen wie die Dividendenrendite und das Kurs-Gewinn-Verhältnis fließen ebenso in die Fundamentalanalyse ein wie verschiedene wirtschaftliche und politische Entwicklungen. Sobald die Geschäftszahlen für 2020 vorliegen, kannst Du Kennzahlen wie Kurs-Gewinn-Verhältnis für 2020 berechnen. Für 2019 sind bei den meisten Kennzahlen Steigerungen gegenüber dem Vorjahr zu erkennen. Der Umsatz und der Gewinn konnten gesteigert werden. Allerdings stieg auch die Verschuldung gegenüber dem Vorjahr. Die Dividende, die Dividendenrendite, das Kurs-Gewinn-Verhältnis und die Eigenkapitalquote gingen gegenüber dem Vorjahr jedoch zurück.
Einzelaktie oder ETF?
Investierst Du in die Aktie der Telekom als Einzelaktie, deutet das Kursziel für 2021 darauf hin, dass Du einen attraktiven Gewinn erzielen könntest. Die Telekom-Aktie weist nur eine geringe Volatilität auf. Legst Du Wert auf eine bessere Risikostreuung, kannst Du in einen ETF investieren, in dem die Aktie der Telekom gelistet ist. Du kannst Anteile an einem ETF auf den DAX oder auf den DivDAX erwerben.
Fazit: Aktie der Telekom könnte interessant für Anleger sein
Die Deutsche Telekom ist bereits seit November 1996 im DAX gelistet und ist der größte Telekommunikationsanbieter in Europa. Das Unternehmen hat bereits drei Börsengänge absolviert. Die Aktie der Telekom hatte einmal einen Höchststand von mehr als 103 Euro. Davon ist sie gegenwärtig weit entfernt. Sie verzeichnet einen Seitwärtstrend und liegt aktuell bei einem Kurs von etwa 15 Euro. Dennoch scheint die Prognose für 2021 gut zu sein. Aktuelle Geschäftszahlen werden Ende Februar 2021 vorgelegt. In jedem Jahr zahlt das Unternehmen eine Dividende. Auch für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020 wird eine Dividendenzahlung erwartet, die bei 0,60 Euro pro Aktie liegen soll.