Sharpe Ratio - was sagt es aus?

Das Sharpe Ratio ist ein Maß für die risikoadjustierte Rendite einer Anlage und zeigt, wie viel Rendite pro Risikoeinheit erwirtschaftet wurde.

Veröffentlicht am 05.03.2023


Was ist das Sharpe Ratio?

Das Sharpe Ratio ist eine sehr bekannte Kennzahl, die von dem US-amerikanischen Ökonomen William F. Sharpe entwickelt wurde, um das Verhältnis von Rendite und Risiko einer Anlage zu bewerten. Das Sharpe Ratio wird häufig von Investoren verwendet, um verschiedene Anlagen zu vergleichen und zu entscheiden, welche Anlage das beste Verhältnis von Rendite und Risiko bietet.

Das Sharpe Ratio berechnet sich, indem die Rendite einer Anlage über einem risikofreien Zinssatz durch die Volatilität der Anlage dividiert wird. Das Ergebnis zeigt an, wie viel Rendite ein Anleger pro Einheit Risiko erzielt hat. Eine höhere Sharpe-Ratio zeigt an, dass die Anlage in der Lage war, eine höhere Rendite pro Einheit Risiko zu generieren.

Wie wird das Ratio berechnet? (vereinfacht)

Angenommen, die Rendite einer Geldanlage betrug 10% und der risikofreie Zinssatz lag bei 2%. Die Standardabweichung der Anlage betrug 8%. Dann würde das Sharpe Ratio wie folgt berechnet werden:

(10% - 2%) / 8% = 0,75

Das Sharpe Ratio der Anlage beträgt somit 0,75.

Die Formel für das Sharpe Ratio lautet (Rendite der Anlage - risikofreier Zinssatz) / Standardabweichung der Anlage.

Was sagt das Ratio aus?

Eine höhere Sharpe-Ratio zeigt auch an, dass die Anlage weniger volatil ist, oder dass das Risiko der Anlage reduziert wurde, während sie immer noch in der Lage war, eine höhere Rendite zu erzielen.

Ein niedrigeres Sharpe-Ratio zeigt an, dass das Verhältnis von Rendite und Risiko ungünstig ist, da die Anlage möglicherweise eine höhere Volatilität aufweist und weniger Rendite pro Einheit Risiko generiert.

Welche Vorteile und Nachteile ergeben sich durch das Ratio?

Vorteile des Sharpe Ratio:

  • Berücksichtigung des Risikos bei der Bewertung von Anlagen
  • Vergleichbarkeit verschiedener Anlagen hinsichtlich ihrer risikoadjustierten Rendite
  • Einfach zu berechnen und anzuwenden

Nachteile des Sharpe Ratio:

  • Berücksichtigt nur die Volatilität als Maß für das Risiko, andere Risiken wie z.B. Liquiditäts- und Branchenrisiken werden nicht berücksichtigt
  • Annahme einer normalverteilten Renditeverteilung, die in der Praxis nicht immer gegeben ist
  • Sensibilität gegenüber Ausreißern (extreme Werte) in der Renditeverteilung.

Fazit:

Das Sharpe Ratio ist eine nützliche Metrik für Investoren, da es ihnen hilft, Anlagen in Bezug auf ihr Verhältnis von Rendite und Risiko zu bewerten. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Sharpe Ratio nicht das einzige Kriterium für die Bewertung von Anlagen ist und dass Investoren auch andere Faktoren berücksichtigen sollten, wie z.B. die Anlageklasse, das Branchenrisiko und die Liquidität. Das richtige Risikomanagement, ist hier besonders zu beachten.

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