SDAX: der "kleine Bruder" des MDAX und DAX
Der SDAX ist der dritte deutsche Aktienindex hinter dem DAX und dem MDAX. Im Gegensatz zu seinen größeren Geschwistern, die die 40 größten (DAX) bzw. die folgenden 60 größten (MDAX) börsennotierten Unternehmen in Deutschland abbilden, bildet der SDAX die Performance der 70 kleineren Unternehmen ab – also jene, die aufgrund ihrer Marktkapitalisierung und Handelsaktivität nicht im DAX oder MDAX gelistet sind.
Da diese Unternehmen in der Regel weniger bekannt und kleiner sind, haben sie möglicherweise ein größeres Wachstumspotenzial als die großen, bereits etablierten Unternehmen. Oftmals handelt es sich hier um sogenannte "Small Caps", also Aktien mit einer geringen Marktkapitalisierung, die aber eine hohe Rendite aufweisen können.
Warum den SDAX als Anleger näher betrachten?
Die Vorteile des SDAX gegenüber etablierten Indizes wie dem DAX oder MDAX liegen auf der Hand: Da die Unternehmen weniger bekannt und noch nicht so etabliert sind, können sie deutlich höhere Renditen erzielen. Solche Renditen sind oftmals auch höher, als man es von vielen Blue Chips erwarten würde.
Gerade in der niedrigen Zinsphase, in der sich deutsche Anleger zum Großteil nur noch mit Tagesgeldkonten oder Robo-Advisors begnügen, erscheint der Blick auf den SDAX häufig lohnenswert. Doch auch hier ist Vorsicht geboten, denn die Risiken sind höher, als bei den meisten börsennotierten Unternehmen: So können starke Preisschwankungen innerhalb kurzer Zeit auftreten, die das investierte Kapital gefährden. Wie bei jeder anderen Investition, muss daher auch hier das Risiko im Auge behalten werden.
Wie den Überblick im SDAX behalten?
Mit 70 Unternehmen im Index ist der SDAX deutlich größer als der DAX. Um hier dennoch den Überblick zu behalten, empfiehlt es sich, auf Analystenempfehlungen zu hören oder auch einmal den Neobroker-Vergleich zu nutzen, um die besten Werte ausfindig zu machen.
Wichtig ist hierbei jedoch, sich nicht nur auf Einzelaktien zu verlassen, sondern das Gesamtportfolio zu diversifizieren, um eventuellen Verlusten entgegenzuwirken. Gerade bei Small Caps kann es immer mal zu größeren Schwankungen kommen, weshalb ein kühler Kopf und langfristige Anlagestrategien gefragt sind.
Da es im SDAX fast ausschließlich deutsche Unternehmen gibt, sollten Anleger auch auf eine entsprechende Streuung in ihrem Depot achten. Zu diesem Zweck kann zum Beispiel ein Portfolio aus unterschiedlichen sektoralen ETFs erstellt werden, die jeweils auf den SDAX und/oder seinen Branchen (z.B. Technologie, Gesundheit, Industrials) basieren. Auf diese Weise profitieren Anleger von dem Wachstumspotenzial, ohne sich komplett von den Entwicklungen der Einzelaktien abhängig zu machen.
Beispiele erfolgreicher SDAX-Aktien und ETFs
Der SDAX blickt auf eine Reihe von Erfolgsgeschichten zurück. Ein Beispiel hierfür ist die Aktie von HelloFresh (ISIN: DE000A161408). Das Unternehmen ist erfolgreich in der Lebensmittelbranche tätig, vor allem im Bereich der Online-Lieferung von Kochboxen. Die Aktie hat in den letzten Jahren deutliche Kursgewinne erzielen können und besitzt weiterhin großes Wachstumspotenzial.
Auch die Aktie von Wacker Neuson (ISIN: DE000WACK012) bietet Potential, da das Unternehmen in der Baubranche tätig ist und von der wachsenden Begeisterung für erneuerbare Energien im Bereich der Windkraftanlagen profitieren kann.
Eine weitere interessante Aktie ist die von Verbio Vereinigte Bioenergie AG (ISIN: DE000A0JL9W6), die in der Produktion von Bioethanol und Biomethan tätig ist und dabei auch auf umweltschonende Technologien setzt, was besonders zeitgemäß ist.
Ein Beispiel für einen ETF, der den SDAX abbildet, ist der Lyxor SDAX TR UCITS ETF. Dieser börsengehandelte Fonds investiert in alle 70 Unternehmen des SDAX und ist somit gut diversifiziert. Er bietet vor allem für Anleger eine interessante Renditemöglichkeit, die ihren Fokus auf den deutschen Mittelstand legen möchten und dabei die Chancen von Small Caps nutzen wollen.
SDAX auf einen Blick: Die wichtigsten Fakten
Einführung des Index | 21. Juni 1999 |
---|---|
Anzahl der Unternehmen | 70 |
Berechnungsfrequenz | Täglich fortlaufend |
Branchen | Technologie, Gesundheit, Industrials, u.a. |
Risikoprofil | Mittel bis hoch (erhöhtes Kursrisiko, aber größeres Renditepotenzial) |
Ausblick: Potenzielle Gewinner und Trends im SDAX
Betrachtet man die Entwicklung des SDAX und die in ihm enthaltenen Unternehmen, können Anleger sich auch in der Zukunft auf einige spannende Wachstumschancen freuen. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation zeichnen sich verschiedene Trends und Themen ab, die sich besonders auf die im SDAX gelisteten Firmen auswirken könnten.
Digitalisierung
Ein Trend, der hierbei besonders relevant ist, ist die sogenannte Digitalisierung. Gerade Unternehmen aus den Bereichen Technologie und Software haben in den letzten Jahren eine starke Performance gezeigt und könnten auch in Zukunft weiterhin überdurchschnittlich wachsen. Dazu gehören beispielsweise Firmen wie S&T AG (ISIN: AT0000A0E9W5), die sich auf IT-Lösungen und -Services spezialisiert hat oder New Work SE (ISIN: DE000NWRK013), die hinter der beruflichen Plattform XING steht.
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Nachhaltigkeit
Des Weiteren könnten auch Themen wie Nachhaltigkeit und umweltfreundliche Technologien immer wichtiger werden und damit auch im SDAX gelistete Unternehmen betreffen. Unternehmen, die bereits in dieser Richtung aufgestellt sind, wie beispielsweise Nordex SE (ISIN: DE000A0D6554), ein Hersteller von Windkraftanlagen, oder CropEnergies AG (ISIN: DE000A0LAUP1), die nachhaltige Energiegewinnung und Biokraftstoffproduktion betreibt, könnten hiervon besonders profitieren.
Globalisierung
Auch die anhaltende Globalisierung kann sich vorteilhaft auf viele SDAX-Unternehmen auswirken. So kann es ihnen gelingen, über die Landesgrenzen hinaus zu expandieren und neue Märkte zu erschließen. Insbesondere Unternehmen mit einer hohen Exportquote, wie etwa der Maschinenbauer Aumann AG (ISIN: DE000A2DAM03), könnten hiervon profitieren.
Aufgrund der Vielfalt an Branchen und Unternehmen im SDAX empfiehlt es sich, stets am Puls der Zeit zu bleiben und auf etwaige Veränderungen und Trends zu achten. Durch den wachsamen Blick auf die Aktien, die im SDAX gelistet sind, können Anleger gegebenenfalls von Chancen profitieren, die sich aus der wirtschaftlichen Entwicklung dieser Unternehmen ergeben.
Kriterien für eine erfolgreiche Investition in SDAX-Aktien
Um eine erfolgreiche Investition in die vielfältigen Unternehmen des SDAX zu tätigen, gibt es einige Kriterien und Punkte, die Anleger beachten sollten. Hierzu gehören u. a. eine solide Analyse, eine verantwortungsvolle Portfoliodiversifikation und ein längerfristiger Anlagehorizont. Doch was genau ist dabei zu beachten und wie kann dies konkret umgesetzt werden?
Zunächst einmal ist es wichtig, sich intensiv mit den im SDAX gelisteten Unternehmen auseinanderzusetzen und diese eingehend zu analysieren. Dabei sollten nicht nur Wachstumsaussichten und finanzielle Kennzahlen wie Umsatz, Gewinn oder Dividende ins Auge gefasst werden, sondern auch Faktoren wie das Geschäftsmodell, die Wettbewerbssituation, mögliche Risiken und die Qualität des Managements. Auch ein Vergleich mit Unternehmen aus der gleichen Branche oder demselben Marktsegment kann helfen, die Erfolgsaussichten objektiver einzuschätzen.
Aufgrund der unterschiedlichen Branchenstrukturen und individuellen Wachstumsaussichten im SDAX ist es sinnvoll, das eigene Portfolio ausgewogen zu diversifizieren. Eine gute Diversifikation sorgt dafür, dass das Kapital breit gestreut wird, wodurch das Risiko einzelner Fehlinvestitionen minimiert wird. Hier eignen sich auch ETFs oder Indexfonds, die den SDAX abbilden, um die Streuung einfach und relativ kostengünstig zu gestalten.
Die langfristige Orientierung der Investments sollte ebenfalls beachtet werden. Die Erfolgsaussichten im SDAX sind zwar oft vielversprechend, jedoch ist es auch hier wichtig, sich bewusst zu sein, dass es bei Small Caps größere Kursschwankungen geben kann. Ein langfristiger Anlagehorizont hilft, diese Schwankungen auszugleichen und legt den Fokus auf das Potenzial der Unternehmen.
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Abschließend bleibt als wichtiger Aspekt die Flexibilität und Anpassungsfähigkeit der Anleger. Die Welt ist ständig in Bewegung und auch SDAX-Unternehmen können sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln. Es empfiehlt sich daher, regelmäßig den eigenen Anlagehorizont zu überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen, um den langfristigen Anlageerfolg nicht aus den Augen zu verlieren.
Indem diese Kriterien und Empfehlungen bei der Investition in SDAX-Aktien beachtet werden, steht einer erfolgreichen und nachhaltigen Anlagestrategie mit Blick auf deutsche Wachstumswerte nichts mehr im Wege.
Fazit: Chancenreiches Investments mit Blick auf den deutschen Mittelstand
Der SDAX bietet langfristig orientierten Anlegern Möglichkeiten, in Wachstumswerte des deutschen Mittelstandes zu investieren und so von deren Erfolg zu profitieren. Im Vergleich zu Blue Chips und Large Caps bieten die im SDAX gelisteten Unternehmen häufig interessante Renditechancen, bergen allerdings auch höhere Risiken aufgrund ihrer geringeren Marktkapitalisierung.
Entscheidend ist daher eine umsichtige Auswahl der Werte sowie eine ausreichende Diversifizierung des Portfolios, beispielsweise durch gezielte Investitionen in ETFs oder Indexfonds. Als Ergänzung zu den klassischen Indexinvestments in DAX oder MDAX kann der SDAX langfristig orientierten Anlegern somit durchaus einen Mehrwert bieten.