Palladium mit hoher Volatilität
Was ist mit dem Palladium passiert? Der Kurs des Platinmetalls ist in den letzten Wochen massiv gefallen. Allerdings konnte es mehrere Monate vorab ein neues Rekordhoch bei über 3.000 US-Dollar erreichen und war damit deutlich teurer als das Gold. Danach war ein Rückgang bis zuletzt 1650 US-Doller zu verzeichnen.
Was ist Palladium?
Das zur Platinfamilie gehörende Palladium wurde erst 1802 entdeckt und ist damit ein relativ junges Edelmetall im Vergleich zu Metallen wie Silber und Gold. Sein glänzendes, silberähnliches Aussehen hat dazu geführt, dass es häufig verwendet wird, um Goldschmuck eine weiße Farbe zu verleihen. Es wird aber auch neben der Schmuckindustrie in mehreren anderen Branchen verwendet.
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Palladium gehört zu den sechs weltweit wichtigen Platinmetallen, die vor allem in der industriellen Fertigung und der Schmuckindustrie zum Einsatz kommen.
- Ordnungszahl 46
- Elementsymbol Pd
Obwohl Palladium nicht auf eine so lange Geschichte wie Silber oder Gold zurückblicken kann, ist die Nachfrage nach diesem attraktiven Metall groß, und der erwartete Anstieg der Fahrzeugproduktion in den Schwellenländern könnte ihm die Kraft verleihen, seinen Aufwärtstrend fortzusetzen.
Für was braucht man Palladium?
Wie Platin wird auch Palladium häufig in der Elektronik- und Automobilindustrie verwendet, insbesondere bei der Herstellung von Katalysatoren, auf die etwa 75 % der weltweiten Nachfrage entfallen. Auf Südafrika und Russland entfallen jeweils etwa 40 % der weltweiten Jahresproduktion an Palladium, der Rest wird in Ländern wie Simbabwe, Kanada und den USA abgebaut.
Palladium gehört zu den 6 wichtigsten Platinmetallen (PGM) auf der Welt und wird heutzutage als Nebenprodukt des Kupfer-Nickel-Bergbaues gewonnen. Es wird hauptsächlich in Katalysatoren zur Verringerung von Schadstoffen eingesetzt.
Aber auch in Erdölraffinerien, medizinischen Geräten, Kondensatoren, Laborgeräte, Computerfestplatten und Platinen ist Palladium aufzufinden. Allerdings wird in immer mehr Katalysatoren Palladium durch Platin ersetzt, da der Preis für Palladium einfach zu hoch ist. Etwa 25% des Palladiums kann durch Platin ersetzt werden.
Aus welchen Ländern kommt Palladium?
Die Platinmetall-Ressourcen werden weltweiten auf mehr als 100 Millionen Kilogramm geschätzt. Die bisher größten bekannten vorkommen befinden sich in Südafrika, dem Bushveld-Komplex und in Russland. Wobei die Vorkommen in Südafrika die russischen deutlich übersteigen. Russland ist seit Jahrzehnten der führende Produzent der silbernen Metalle, hat aber nur die zweitgrößten Vorkommen auf seinem Territorium.
Im Jahr 2018 wurde gemäß der Nachrichtenagentur TASS in Nord-Russland große Vorkommen von Nickel und Kupfer gefunden, darunter auch 29,5 Tonnen Platin und ca. 134 Tonnen Palladium. Geologen zufolge steht dieses Gebiet aufgrund der gut entwickelten Infrastrukturen, der Nähe der Aufbereitungsanlage und der vorhandenen Kupfer-Nickel-Erze, die Platingruppenmetalle enthalten, ganz oben auf der Liste für weitere Studien und eine eingehendere Überprüfung der dortigen Reserven.
Wie Platin ist auch Palladium ein Metall, das sehr selten vorkommt. Im Jahr 2019 wurden weltweit über 200 Tonnen des Metalls abgebaut. Minen aus Russland und Südafrika waren für fast 80 % des Angebots verantwortlich (ungefähr zu gleichen Teilen). Kanada, die USA und Simbabwe sind nach wie vor wichtige Lieferanten - auf diese fünf Länder zusammen entfallen rund 98 % des geförderten Palladiums.
Südafrika versucht der führende Produzent zu werden, hat aber mit vorübergehenden Schließungen der Minen wegen COVID-19 zu tun. Zu dem machen den Minen in Südafrika steigende Arbeitskosten, hohe Stromkosten und die unzuverlässige Stromversorgung zu schaffen.
Auch wenn es zur jahrtausendwende
Zu den größten Palladium-Produzenten gehören:
- Russland
- Südafrika
- Afrika
- Kanada
- USA
Wie kann man Palladium kaufen?
Wie Gold und Platin wird auch Palladium hauptsächlich im außerbörslichen Handel (OTC) über ein Händlernetz und nicht an einer zentralen Börse gekauft und verkauft. Über die Börse kann Palladium nur in Form von Derivaten, CFDs oder Fonds gekauft werden.
Barren & Münzen: Gerne werden Palladiummünzen und -barren gekauft. Palladiumbarren sind in Teilen von Unzen und Vielfachen von einer Unze, Gramm oder Kilogramm sowie in Teilen oder Vielfachen dieser Gewichtseinheiten. Beliebte Münzen sind der Maple Leaf aus Palladium (Kanada) und die Cook Islands Palladiummünze (Australien).
CFD: Man kann Palladium auch über einige Broker wie den IG Online Broker kaufen. Dort ist es möglich das Palladium als CFD zu kaufen. Vorteil man kann relativ einfach und schnell das Palladium kaufen und wieder verkaufen. Allerdings können Spesen bzw. Zinsen anfallen wenn man CFDs eine längere Zeit hält. Es fallen dann sogenannte Overnight-Kosten an.
ETF: Eine besonders kostengünstige und einfache Möglichkeit ist es, Palladium als Rohstoff ETF bzw. ETC zu kaufen. Der Fondsanbieter Blackrock bietet den iShares Physical Palladium ETC an. Hier wird die Rendite des Palladium-Kassakurses nachgebildet.
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Platin ersetzt Palladium in der industriellen Fertigung
Aufgrund des sehr hohen Palladium-Preises versucht die Industrie auf das günstigere Platin umzustellen. Etwa 25% des Palladiums kann problemlos durch Platin ersetzt werden. Bei Dieselkatalysatoren können die Automobilhersteller auf bis zu 50% des Palladiums verzichten. In vielen Industrieproduktionen oder Prozess-Vorgängen kann Palladium durch eine anderes Platin-Metall ersetzt werden, allerdings nur mit Einbußen bei der Effizienz.
Langfristiger Chart Palladium
Palladium gehört zu den mit am meisten schwankenden Rohstoffen. Ein Auf und Ab über 50% sind keine Seltenheit. Engpässe in der Produktion oder politische Verwerfungen in den Produktionsländern beeinflussen den Palladium-Kurs immer wieder empfindlich.
Mit dem Chart von Börse.net kann man sich historische Palladiumpreise anzeigen lassen, wobei die Daten in vier Zeitrahmen verfügbar sind: 1 Tag, 1 Monat, 1 Jahr und historische Kurse. Die Preise werden in Gramm, Kilogramm oder Unzen angegeben, so dass Sie den Preis, den Sie benötigen, in dem von Ihnen gewählten Zeitrahmen sehen können.
Wie ist der Preis an der Palladium Börse?
Die Palladium Preise werden an den Rohstoffmärkten bzw. Börsen festgestellt. Es gibt an der Palladium Börse Kassa-Preise und Future-Preise. Die Kurse des Palladiums bewegen sich oft deutlich volatiler, als beim Gold, Silber oder anderen Edelmetallen.
Anders als bei Gold sind sehr starke Kurseinbrüche oder Kursanstiege nichts überraschendes an der Palladium Börse. Die Industrie muss sich die Palladium-Preise oft über die Futuremärkte sichern, um mittelfristig planen zu können. Risikoaverse Anleger sollten daher eher prüfen, ob sie besser in Gold investieren sollten.
Der wahre Wert des Palladiumpreis wird von der London Bullion Market Association (LBMA) ermittelt. Die Preise werden zweimal täglich um 9.45 Uhr und 14.00 Uhr (Ortszeit) in US-Dollar pro Unze der Probe 9995 festgesetzt und von der London Metal Exchange (LME), einer Tochtergesellschaft der LBMA, unabhängig verwaltet.