Das ewige Duell: Gewinnwachstum oder Schnäppchenjagd?
Egal, ob du ein Anfänger oder ein erfahrener Anleger bist, die Frage „Growth vs. Value Aktien: Was ist die bessere Wahl?“ ist ein zentrales Thema, das jeden Investor betrifft. Es gibt leidenschaftliche Befürworter beider Strategien, und beide haben ihre Daseinsberechtigung. Doch welche Strategie ist für dich am besten geeignet? Um diese Frage zu beantworten, wollen wir uns in diesem Blog-Post mit den Grundlagen von Growth und Value Aktien beschäftigen und die wichtigsten Unterschiede herausarbeiten.
Grundlagen: Was sind Growth und Value Aktien?
Bevor wir uns in die Details stürzen, wollen wir kurz die grundsätzlichen Unterschiede beider Anlagestrategien skizzieren:
- Growth Aktien sind Anteile an Unternehmen, die ein überdurchschnittliches Gewinnwachstum aufweisen und in Zukunftsbranchen tätig sind. Hier stehen vor allem Technologie-, Biotech- und Konsumgüterunternehmen im Fokus.
- Value Aktien sind hingegen Anteile an Unternehmen, deren Aktienkurs im Verhältnis zu ihren fundamentalen Kennzahlen (z.B. Kurs-Gewinn-Verhältnis, Buchwert oder Dividendenrendite) unterbewertet erscheint. Hierzu zählen häufig zyklische Branchen wie Automobil-, Energie- oder Finanzwerte.
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Die Philosophie hinter den Strategien
Grob gesagt verfolgen beide Strategien das Ziel, langfristig positive Renditen zu erzielen. Allerdings unterscheiden sie sich in der Herangehensweise:
1. Growth-Anleger setzen darauf, dass sich starke Unternehmenswachstumsraten in steigenden Aktienkursen widerspiegeln. Dabei sind sie bereit, auch mal höhere Kurs-Gewinn-Verhältnisse in Kauf zu nehmen, da sie auf das langfristige Potential der Unternehmen bauen.
2. Value-Anleger hingegen suchen nach günstigen Gelegenheiten, das heißt, nach Unternehmen, welche temporär unterbewertet sind. Sie wollen Aktien erwerben, die aufgrund von Marktschwankungen oder anderen Gründen unter ihrem wahren Wert gehandelt werden, in der Hoffnung, dass diese wieder an Wert gewinnen.
Die historische Performance
Bevor wir uns konkret mit den Vor- und Nachteilen beider Strategien beschäftigen, wollen wir zunächst einen Blick auf die historische Performance werfen. Es gibt zahlreiche Studien, die untersuchen, welche Strategie langfristig besser abgeschnitten hat. Dabei zeigt sich, dass die Ergebnisse stark von den betrachteten Zeiträumen und den gewählten Indizes abhängig sind. Eine pauschale Antwort gibt es hier also nicht.
Eine nützliche Möglichkeit, um sich einen Überblick über die Performance von Growth- und Value-Aktien in unterschiedlichen Marktphasen zu verschaffen, bietet die Betrachtung der jeweiligen MSCI-Indizes:
| Index | Beschreibung | ISIN |
|---|---|---|
| MSCI World Growth Index | Enthält über 1.000 Growth-Aktien aus 23 Industrieländern | IE00B3CNHG25 |
| MSCI World Value Index | Enthält über 1.000 Value-Aktien aus 23 Industrieländern | IE00BQN1KN45 |
Ein Blick auf die historische Wertentwicklung der beiden Indizes zeigt, dass Value-Aktien in den frühen 2000er Jahren und während der Finanzkrise (2007-2009) besser abgeschnitten haben als Growth-Aktien. Seitdem haben sich jedoch die Wachstumsaktien deutlich besser entwickelt, was vor allem auf den Erfolg von Technologieunternehmen wie Apple (ISIN: US0378331005), Amazon (ISIN: US0231351067) und Microsoft (ISIN: US5949181045) zurückzuführen ist.
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Growth vs. Value: Vor- und Nachteile
Um eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, welche Strategie für dich am besten geeignet ist, müssen wir die Vor- und Nachteile beider Ansätze betrachten:
Growth Aktien: Vorteile
- Langfristig höheres Renditepotential durch überdurchschnittliches Gewinnwachstum
- Investition in innovative Unternehmen und Zukunftsbranchen
- Weniger abhängig von Konjunkturschwankungen bzw. Zinsänderungen
Growth Aktien: Nachteile
- Höher bewertet, mögliche Überbewertung
- Anfällig für Gewinnwarnungen und Enttäuschungen bei den Wachstumsaussichten (höhere Volatilität)
- Geringere Dividendenrendite
Value Aktien: Vorteile
- Relative Sicherheit durch günstige Bewertung und fundamentale Substanz
- Höhere Dividendenrendite und Ausschüttungen
- Schnäppchenjagd und Chance auf Kursgewinne durch Marktineffizienzen
Value Aktien: Nachteile
- Abhängigkeit von Konjunkturschwankungen bzw. Zinsänderungen
- Geringeres langfristiges Wachstumspotential
- Risiko von „Value Traps“, also dauerhaft unterbewerteten Aktien
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Ausblick: Stetige Weiterentwicklung und Anpassung deiner Strategie
Nachdem du dir nun Gedanken über deine individuelle Anlagestrategie gemacht und dich für einen Mix aus Growth- und Value-Aktien entschieden hast, bleibt es wichtig, den Erfolg deines Portfolios kontinuierlich im Auge zu behalten. Dabei solltest du in regelmäßigen Abständen dein Portfolio überprüfen und gegebenenfalls Anpassungen vornehmen.
Halte dich dabei stets über die aktuellen Entwicklungen und Trends am Markt informiert, denn Wirtschaft und Unternehmen sind einem stetigen Wandel unterworfen. Ob technologische Innovationen, politische Entscheidungen oder wirtschaftliche Schwankungen - all diese Faktoren können sich auf dein Portfolio auswirken und dazu führen, dass auch eine Neubewertung von Growth- und Value-Aktien erforderlich wird.
Daher ist es wichtig, auch weiterhin flexibel zu bleiben und dein Investment-Verhalten an neue Gegebenheiten anzupassen. Dies kann beispielsweise Überlegungen bezüglich spezifischer Branchen oder Länder, aber auch hinsichtlich der generellen Marktstruktur umfassen. Auch der Austausch mit anderen Anlegern und das Studieren von Aktienanalysen oder Berichten kann dabei helfen, dein Wissen kontinuierlich zu erweitern und deine Anlagestrategie zu optimieren.
Wenn du dich also langfristig auf dem Weg zum finanziellen Erfolg begeben möchtest, gilt es stets am Ball zu bleiben und offen für Veränderungen zu sein. Nur so kannst du sicherstellen, dass du nicht auf der Strecke bleibst und optimal von den Chancen profitierst, die sich durch die fortlaufende Entwicklung von Growth- und Value-Aktien ergeben.
Die Rolle von Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien in der Growth- und Value-Strategie
In den letzten Jahren hat sich ein weiterer wichtiger Aspekt in der Welt der Investments entwickelt: die Berücksichtigung von Nachhaltigkeits- und ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) bei der Auswahl von Anlageprodukten. Immer mehr Anleger achten darauf, ihr Geld nicht nur profitabel, sondern auch verantwortungsbewusst und ethisch zu investieren. Diese Entwicklung hat auch Auswirkungen auf die traditionellen Investmentstrategien wie Growth und Value.
Nachhaltige Faktoren, wie z.B. der Umgang mit Umweltthemen, soziale Verantwortung oder eine gute Unternehmensführung, können sowohl bei der Auswahl von Growth- als auch von Value-Aktien eine Rolle spielen. Es ist durchaus möglich, dass Unternehmen mit einer starken ESG-Performance nicht nur nachhaltiger, sondern auch erfolgreicher und krisenresistenter sind – was ihnen langfristig höhere Renditen ermöglicht.
Growth-Aktien, die häufig in zukunftsorientierten Branchen wie erneuerbare Energien, Elektromobilität oder digitale Technologien zu finden sind, weisen tendenziell eine höhere Nachhaltigkeitsperformance auf. Allerdings gibt es auch in traditionellen Branchen, die häufiger bei Value-Aktien vertreten sind, Unternehmen, die sich im Bereich Nachhaltigkeit und ESG engagieren. In solchen Fällen können Value-Strategien ebenfalls nachhaltigkeitsorientiert sein.
Um ESG-Kriterien in dein Investment-Portfolio zu integrieren, kannst du nach Aktien suchen, die in ESG-Ratings gut abschneiden, oder auf ESG-orientierte ETFs und Fonds zurückgreifen. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von spezialisierten ESG-Indizes, wie zum Beispiel den "Xtrackers MSCI World ESG Leaders Index" (ISIN: IE00BZ02LR44), die sowohl bei Growth- als auch bei Value-Strategien berücksichtigt werden können.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Berücksichtigung von Nachhaltigkeit und ESG-Kriterien in der heutigen Zeit immer relevanter wird und einen weiteren Aspekt darstellt, der bei der Wahl deiner Investmentstrategie eine Rolle spielen sollte. Indem du diese Faktoren in deine Entscheidungsprozesse einbeziehst, kannst du nicht nur einen Beitrag zu einer nachhaltigeren und gerechteren Welt leisten, sondern auch langfristig von möglichen wirtschaftlichen Vorteilen profitieren.
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