Die Schweizerische Nationalbank (SNB)

Tauchen Sie ein in die Welt der Schweizerischen Nationalbank (SNB) – der Währungshüterin der Schweiz. Erfahren Sie, wie die SNB die Geldpolitik steuert, Preisstabilität erhält und das Finanzsystem stützt.

Veröffentlicht am 19.03.2023

Die Schweizerische National Bank (SNB) im Überblick

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist die Zentralbank der Schweiz und zuständig für die Geldpolitik und Finanzstabilität des Landes. Die SNB ist unabhängig von der Regierung und hat den gesetzlichen Auftrag, die Preisstabilität zu gewährleisten und die Wirtschaftspolitik des Landes zu unterstützen.

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Die Hauptaufgaben der SNB umfassen:

  1. Gewährleistung der Preisstabilität: Die SNB legt Inflationsziele fest und versucht, die Inflation im Einklang mit diesen Zielen zu halten.
  2. Versorgung der Wirtschaft mit Bargeld: Die SNB gibt Schweizer Franken-Banknoten und -Münzen aus und sorgt dafür, dass genügend Bargeld im Umlauf ist.
  3. Überwachung und Regulierung des Finanzsystems: Die SNB arbeitet mit anderen Finanzaufsichtsbehörden zusammen, um die Stabilität des Finanzsystems zu überwachen und aufrechtzuerhalten.
  4. Verwaltung der Währungsreserven: Die SNB hält und verwaltet Devisenreserven, um bei Bedarf in den Devisenmarkt eingreifen zu können.

Wie steuert die SNB die Geldpolitik und sorgt für einen stabilen Schweizer Franken?

Die Schweizerische Nationalbank (SNB) steuert die Geldpolitik und erhält die Preisstabilität durch den Einsatz verschiedener geldpolitischer Instrumente. Die wichtigsten Werkzeuge, mit denen die SNB agiert, sind:

  1. Leitzinsen: Die SNB legt die Zinsen für den Geldmarkt fest, insbesondere den Zins für Sichteinlagen bei der Nationalbank. Durch die Anpassung dieser Zinssätze kann die SNB die Kreditkonditionen und die Liquidität im Markt beeinflussen, um die Inflation zu steuern.
  2. Devisenmarktinterventionen: Die SNB kann direkt in den Devisenmarkt eingreifen, indem sie Fremdwährungen kauft oder verkauft, um den Wechselkurs des Schweizer Franken zu beeinflussen. Dies kann helfen, die Preisstabilität zu erhalten, insbesondere in Zeiten von starken Wechselkursschwankungen.
  3. Mindestreserven: Die SNB kann die Mindestreserveanforderungen für Banken festlegen, um die Geldmenge im Finanzsystem zu steuern. Eine Erhöhung der Mindestreserven reduziert die Liquidität im Markt, während eine Verringerung der Reserven die Liquidität erhöht.
  4. Offenmarktgeschäfte: Die SNB kann Offenmarktgeschäfte durchführen, um die Liquidität im Markt zu steuern. Dabei kauft oder verkauft die SNB kurzfristige Schuldtitel (in der Regel Repogeschäfte), um die Geldmenge im Finanzsystem zu beeinflussen.
  5. Kommunikation und Forward Guidance: Die SNB nutzt Kommunikation und Forward Guidance, um die Erwartungen der Marktteilnehmer hinsichtlich ihrer zukünftigen Geldpolitik zu steuern. Diese Transparenz hilft, das Vertrauen in die Geldpolitik der SNB zu stärken und eine stabile wirtschaftliche Entwicklung zu unterstützen.

Durch die Kombination dieser Instrumente kann die SNB die Geldpolitik effektiv steuern und die Preisstabilität in der Schweiz erhalten, was letztendlich zu einer stabilen wirtschaftlichen Entwicklung beiträgt.

Die Nationalbank stand in der Vergangeheit für eine solide Geldpolitik.
Die Nationalbank stand in der Vergangeheit für eine solide Geldpolitik.

Die Aktie der National-Bank

Die SNB ist eine Aktiengesellschaft nach Schweizer Recht, jedoch mit einer besonderen Struktur. Die Eigentümer sind hauptsächlich öffentlich-rechtliche Körperschaften wie Kantone und Kantonalbanken, während ein kleinerer Anteil in Privatbesitz ist. Die Aktien sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange kotiert.

Der Aktienkurs der Nationalbank (SNB) in einem Wochenchart.
Der Aktienkurs der Nationalbank (SNB) in einem Wochenchart.

Die ISIN der SNB-Aktie lautet CH0001319265. Die Entwicklung des Aktienkurses der SNB kann aufgrund ihrer besonderen Rolle als Zentralbank und der begrenzten Anzahl an im Umlauf befindlichen Aktien von der allgemeinen Marktstimmung abweichen.

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Die Fehltritte der Schweizerischen Nationalbank

Die Nationalbank (SNB) ist allgemein für ihre solide Geldpolitik und Preisstabilität bekannt. Dennoch gab es in der Vergangenheit einige Fehltritte, die zu einem Einbruch des Schweizer Franken (CHF) und großen Verlusten für die SNB führten.

  • Aufhebung des Mindestkurses (2015): Im Januar 2015 hob die SNB überraschend den Mindestkurs von 1,20 CHF pro Euro auf, den sie seit September 2011 verteidigte, um eine übermäßige Aufwertung des Schweizer Franken zu verhindern. Die Entscheidung führte zu einem dramatischen Einbruch des CHF und erheblichen Verlusten für Unternehmen, Anleger und die SNB selbst. Der Franken wertete innerhalb weniger Minuten um bis zu 30% (0,85 CHF pro Euro) auf , und die Turbulenzen an den Finanzmärkten hielten mehrere Wochen an.
  • Große Verluste aufgrund von Devisenmarktinterventionen: Die SNB hält erhebliche Fremdwährungsreserven, die sie durch Devisenmarktinterventionen aufgebaut hat. Aufgrund von Währungsschwankungen können diese Reserven jedoch erhebliche Bewertungsverluste verzeichnen. Beispielsweise verzeichnete die SNB im ersten Halbjahr 2020 einen Verlust von 38,2 Milliarden CHF, hauptsächlich aufgrund von Bewertungsverlusten bei ihren Fremdwährungspositionen.
  • Negativzinspolitik und ihre Nebenwirkungen: Die SNB hat seit 2015 Negativzinsen eingeführt, um eine weitere Aufwertung des Schweizer Franken zu verhindern und die Inflation anzuheben. Die Negativzinspolitik führte jedoch zu Nebenwirkungen, wie einer Belastung für Banken, die die Negativzinsen an ihre Kunden weitergeben müssen, und möglicherweise zu einer Überhitzung des Immobilienmarktes.
Der Euro viel in wenigen Minuten gegenüber dem Franken von 1,20 Franken auf 0,85 Franken.
Der Euro viel in wenigen Minuten gegenüber dem Franken von 1,20 Franken auf 0,85 Franken.

SNB und UBS retten die Credit Suisse Group

Die Nachricht am 19.03.2023, dass die SNB zusammen mit der UBS Bank die Credit Suisse gerettet hat, zeigt die Bedeutung der Stabilisierung der Bank für das schweizerische Finanzsystem. Durch die Bereitstellung einer Liquiditätsgrenze von 100 Milliarden CHF stellt die SNB sicher, dass die Credit Suisse nach der Übernahme durch die UBS, über ausreichende finanzielle Ressourcen verfügt, um ihre Geschäfte fortzuführen und ihre Verpflichtungen zu erfüllen. Diese Maßnahme unterstreicht das Engagement der SNB, die Finanzstabilität in der Schweiz zu gewährleisten und das Vertrauen in das Bankensystem des Landes aufrechtzuerhalten.

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Fazit:

Die Schweizerische Nationalbank hat in der Vergangenheit einige Fehltritte erlebt, die zu einem Einbruch des CHF und erheblichen Verlusten führten. Die SNB steht vor der Herausforderung, ihre Geldpolitik anzupassen, um mögliche negative Auswirkungen auf die Wirtschaft zu minimieren und gleichzeitig ihre Ziele für Preisstabilität und Wirtschaftswachstum zu erreichen.

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